Bio Ätherische Öle

Die Geschichte des ätherischen Öls

Vermutlich waren die Chinesen eine der ersten Anwender, die das Aroma von Pflanzen für Ihre Zwecke nutzten. Harze galten als ausgleichend und harmonisierend.

Später verwendeten die alten Ägypter Pflanzen und deren Auszüge für medizinische, kosmetische und spirituelle Zwecke und zur Einbalsamierung ihrer Verstorbener. Die ersten einfach konstruierten Destillationsgeräte wurden gebaut, um durch Extraktion ätherisches Öl herzustellen.

Die alten Griechen übernahmen viel Wissen von den Ägyptern über die Gewinnung, Herstellung, Anwendung und Wirkung über ätherischer Essenzen und forschten weiter. Hippokrates – der Vater der Medizin – befürwortete den Nutzen und die Anwendung des ätherischen Öls für medizinische Zwecke.

Die alten Römer nutzten das Wissen der Ägypter und Griechen, um weiter in der Pflanzenkunde und Aromatherapie zu forschen.

Im 11. Jahrhundert entwickelten die Perser eine Destilliermaschine, die besser und effektiver destillierte als die bisher bekannten Geräte: Ein Destilliergerät mit Rohrschlange.

Hildegard von Bingen soll im 12. Jahrhundert aus Lavendelblüten Öl destilliert und für medizinische Zwecke angewandt haben.

Im folgenden Jahrhundert wurden ätherische Öle in größeren Mengen hergestellt. Immer mehr verschiedene Pflanzen wurden destilliert und immer mehr etherische Essenzen entstanden.

Paracelsus forschte im 15. Jahrhundert viel über ätherische Öle und nahm diese in seine medizinischen Mittel auf.

Ätherisches Öl war in den nächsten beiden Jahrhunderten die Basis von Parfüms.

Da ätherisches Öl in der Produktion teilweise aufwendig und teuer ist, begann man im 20. Jahrhundert, die Düfte künstlich nachzuahmen. Chemischer Duft lässt sich wesentlich billiger herstellen.

Was sind ätherische Öle?

Die Ausgangsprodukte sind Pflanzenteile wie Blüten oder Früchte. Ätherische Öle werden auch „etherisch“ genannt und bezeichnen leicht flüchtige Stoffgemische. Sie sind fettlösliche Teile der Pflanze. Ätherische Öle sollten nicht mit Duftölen verwechselt werden. Dazu weiter unten mehr.

Ätherisches Öl und seine Eigenschaften

Ätherische Öle der Pflanze enthalten sekundäre Pflanzenstoffe. Diese Inhaltsstoffe locken durch ihre Düfte Insekten zur Bestäubung an, wehren Schädlinge ab und dienen als Schutz gegen Krankheiten durch Bakterien oder Pilzbefall. Beim Riechen eines ätherischen Öls werden im Gehirn Impulse ausgelöst, Botenstoffe werden produziert und wirken auf unsere Stimmung ein. Diese Botenstoffe werden auch Neurotransmitter genannt und können bewusste und unbewusste Gefühle auslösen, beispielsweise Entspannung, Erinnerungen, hormonelle Reaktionen oder auch Schmerzlinderung.

Wie entsteht ätherisches Öl in Pflanzen?

Die Pflanze bildet in ihren Öldrüsen ätherische Öle und speichert diese in ihrem Gewebe: Blätter, Samen, Blüten, Wurzeln, Schalen, Rinden, Harzen und Holz.

Die Herstellung

Ätherische Öle werden durch Wasserdampfdestillation, Kaltpressung, Enfleurage oder Extraktion gewonnen.

Wasserdampfdestillation

Die Pflanzenteile werden mit Wasserdampf erhitzt. Die sich lösenden Duftstoffe werden in einen weiteren Kessel umgeleitet und dort Tropfen für Tropfen als ätherisches Öl aufgefangen.

Kaltpressung

Zitrusfrüchte werden üblicherweise durch Kaltpressung gewonnen. Die Schalen der Früchte werden angeritzt, gepresst und zentrifugiert (geschleudert). Durch die Fliehkraft des Öl-Wasser-Gemisches werden schließlich die ätherischen Öle gewonnen.

Enfleurage

Die Enfleurage ist die älteste, aufwendigste und teuerste Methode der Destillation. Sie wird heute nur noch selten angewandt. Für feine Blumendüfte wie Rose oder Jasmin ist Enfleurage ideal. Entziehungsmittel wie Kokosfett, Sheabutter oder andere Fette werden in einer Stärke von etwa 1 – 2 cm auf Glasscheiben aufgestrichen. Darauf liegen dann die Blüten etwa zwei Tage. Die Blüten werden dann durch frische Blüten ausgetauscht. Nach etwa 8 Wochen hat das Fett den Duft der Blüten angenommen. Mithilfe von Alkohol wird das Fett aufgelöst und nach der Trennung des Alkohols von der Blütenessenz bleibt reines ätherisches Öl.

Extrahierung mit Lösungsmitteln

Besonders die Kosmetikindustrie gewinnt ätherische Öle mit chemischen Lösungsmitteln. Die Duftstoffe der Pflanzen werden durch das Lösungsmittel aufgelöst und extrahiert. Das Lösungsmittel wird dann meist durch Alkohol von den ätherischen Ölen getrennt. Es ist daher von großer Wichtigkeit, Ölhersteller zu finden, die ätherische Öle ohne jegliche Rückstände produzieren.

Extraktion mit Co2

Da der oben beschriebene chemische Vorgang teilweise als toxisch eingestuft wird, ist die Extrahierung mit Kohlendioxid immer mehr im Vormarsch. Hoher Druck und geringe Temperaturen machen eine schonende Gewinnung ätherischer Öle möglich.

Wozu verwendet man ätherische Öle?

Sie werden bereits seit langer Zeit zur Raumbeduftung, in der Aromatherapie, für kosmetische Zwecke, in der Parfumindustrie, in der Naturheilkunde und in der Medizin eingesetzt. Durch verschiedene Methoden der Anwendung wirken ätherische Öle auf verschiedene Art auf den Körper.

Anwendungen

Zur Raumbeduftung in der Duftlampe:

Ein guter Duft in der Luft! Durch das Verdunsten ätherischer Öle gelangen diese über die Nase zum Gehirn, wo Botenstoffe ausgeschüttet werden. Stimmungen und Emotionen können so beeinflusst werden.

Füllen Sie die Schale der Duftlampe mit Wasser und geben Sie wenige Tropfen des gewünschten ätherischen Öls hinzu – je nach Raumgröße. Das Teelicht kann nun angezündet werden, um die Duftlampe „zu starten“. Achten Sie darauf, dass immer Wasser in der Schale ist, da sonst möglicherweise die Schale zerspringt, oder das Öl anbrennen kann. Vorsicht beim Nachfüllen von Wasser: Verwenden Sie heißes Wasser oder lassen Sie die Duftlampe vor dem nächsten Befüllen abkühlen. Füllen Sie kaltes Wasser in die heiße Glasschale, kann die Glasschale zerspringen.

Inhalation:

Die Inhalation von Dampf ist ein bekanntes und seit langer Zeit praktiziertes Hausmittel. Die Schleimhäute der oberen Atemwege können durch Dampfinhalation gezielt befeuchtet werden.

Sie benötigen: Kochtopf, Wasser, großes Handtuch und gewünschter Zusatz. Wenige Tropfen vom gewünschten ätherischen Öl in heißes Wasser (max. 70 Grad) geben. Den Kopf über den Topf halten, Handtuch über den Kopf legen, sodass auch der Topf mit unter dem Handtuch ist und mit geöffnetem Mund den Dampf ruhig, tief ein- und ausatmen. Der aufsteigende Wasserdampf transportiert den Duft in Ihre Atemwege.

Massage:

Das Einmassieren von naturbelassenen Ölen hat seit langer Zeit Tradition. Die Inhaltsstoffe der Öle gelangen über die Haut direkt in das Blut und entfalten ihre Wirkung. Der sich verbreitende Duft und die wohltuende Berührung während der Massage sorgen für eine angenehme Atmosphäre.

Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, kann das Öl nach der Massage für mehrere Stunden auf der Haut bleiben. In einer Kuscheldecke eingewickelt kann die Aromamassage während einer anschließenden Ruhepause Entspannung für Körper und Geist bringen. Zur Aromapflege geben Sie 3-5 Tropfen ätherisches Öl in 50ml Mandelöl, Jojobaöl oder ein Öl Ihrer Wahl.

Aromaduftbad:

Beim Aromaduftbad werden die ätherischen Öle über die Nase und die Haut vom Körper aufgenommen.

Erst das Wasser in die Badewanne einlaufen lassen, dann das Öl zugeben, damit die Düfte nicht verdunsten bevor das Bad genommen wird. Die Badetemperatur sollte zwischen 36-39 °C sein. Ätherische Öle sind nicht wasserlöslich, sondern fettlöslich. Deshalb das gewählte ätherische Öl auf einen Löffel Milch, Molke, Sahne, Kristallsalz, Honig oder einem anderen Emulgator geben und dem Badewasser beimischen. Für ein Vollbad reichen 5-10 Tropfen ätherisches Öl, für ein Teilbad entsprechend weniger. Werden Zitrusöle oder andere stark durchblutungsfördernde Öle verwendet, reichen 1-3 Tropfen für ein Vollbad. Das Aromaduftbad dauert etwa 20 Minuten. Immer wieder warmes Wasser in die Wanne lassen, damit die Badetemperatur zwischen 36 und 39 Grad bleibt. Nach der Anwendung die Haut nur leicht abtupfen, in einen flauschigen Bademantel, Decke oder Handtuch einwickeln und 30 Minuten ausruhen.

Ätherische Öle aus Bio-Anbau?

Wir achten darauf, dass die naturreinen ätherischen Öle biologischen Ursprunges sind, da im Bio-Anbau weder Gentechnik noch chemische synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel und ionisierende Bestrahlung erlaubt sind. Manchmal ist es aber sinnvoller, Wildwuchs zu wählen.

Was ist mit Wildwuchs?

Manche Pflanzen lassen sich nicht gerne anbauen, da sie eine bestimmte Umgebung, spezielle Böden, ein spezielles Klima etc. benötigen, um gut wachsen zu können. Wildkräuter und Wildpflanzen bleiben ebenso wie Pflanzen aus dem Bio-Anbau vor chemischer Bearbeitung verschont.

Duftöle

Duftöle sind keine ätherischen Öle. Sie werden auch Brennöle oder Aromaöle genannt und werden synthetisch hergestellt. Synthetisch hergestelltes Duftöl wird im Labor erzeugt und lässt sich im Vergleich zu ätherischen Ölen preisgünstig herstellen. In vielen Bereichen wird heute Duftöl eingesetzt. Ein wichtiger Grund dafür ist vermutlich der günstige Herstellungspreis. Während man für 1 Kilo Rosenöl etwa 5 Tonnen Rosenblüten braucht, wird synthetischer Duft vergleichsweise einfach zugesetzt. Synthetischer Duft löst keine Allergien aus und hält länger, da dieser nicht „verfliegen“ kann. Allerdings haben synthetische Düfte keinerlei Wirkung – sie duften nur.