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Chinesische Teezeremonie
Die chinesische Teezeremonie – chinesische Teekultur
In China steht bei einer Zeremonie mehr das Teetrinken im Vordergrund und ist eher unkompliziert – verglichen mit der in Japan. Die japanische Teezeremonie hat ihre Ursprünge in China und entwickelte sich im Laufe der Zeit eigenständig weiter.
Teetrinken ist dafür tiefer in der Gesamtbevölkerung verwurzelt und mehr eine chinesische Lebensart. Ein Tag ohne Tee trinken ist undenkbar! Hier ist die Teezeremonie eher eine „Teekultur“. Man spricht dort von „cháyì“, was übersetzt „Teekunst“ bedeutet.
Je nach Region gibt es auch hier verschiedene Rituale.
Gongfu – Die bekannteste chinesische Teezeremonie
Die Kunst der Teezubereitung mit Oolong oder Pu-Erh-Tee nennt man „Gongfu Cha“ und ist wohl die bekannteste Teezeremonie von allen.
Gongfu Cha konzentriert sich auf den Tee und ähnelt einer kleinen Meditation.
Dabei ist wichtig, dass der Tee handwerklich gut zubereitet wird, einen gutes Aroma hat und zugleich die Seele berührt.
Der Ablauf der Teezeremonie – die Zubereitung
Das Wasser spielt für guten Tee eine große Rolle. Der Teemeister verwendet sauberes, gutes Quellwasser für die Teezubereitung.
Hochwertiger Grüntee ist für jede Teezeremonie Voraussetzung. Bei der Wahl des Tees wird auf Farbe, Natürlichkeit und Makellosigkeit der Teeblätter geachtet.
Der Teemeister reinigt vor den Augen der Gäste die Teekanne und die Teeschalen mit heißem Wasser. Er beginnt mit dem ersten Aufguss.
In China werden die ganzen Teeblätter lose aufgegossen und nach dem Ziehen in eine andere Kanne umgefüllt.
Bei guter Qualität wird derselbe Tee bis zu fünfzehnmal aufgegossen. Bei jedem „Gang“ darf der Tee um 10 Sekunden länger ziehen.
Jeder der Aufgüsse wird erst in sog. Riechschälchen eingefüllt, um den Duft zu riechen. Erst danach wird in die Trinkschalen umgefüllt – durch diesen Umweg bekommt der Tee die richtige Trinktemperatur.
Ein chinesisches Sprichwort sagt: der erste Aufguss für den Feind, der Zweite für den Freund, der Dritte für dich selbst!
Der erste Aufguss öffnet die eingerollten Teeblätter, damit sich diese gut entfalten können und der Duft aufsteigen kann. Dieser Tee ist „der Aufguss des guten Geruchs“, er wird auch „Waschen“ des Tees genannt. Die Blätter öffnen sich ein kleines Stück. Mit diesem Tee werden die Trinkschalen angewärmt. Dieser Tee wird nicht getrunken.
Es lösen sich viele Bitterstoffe, was den Tee etwas bitter erscheinen lässt. Heute wissen wir aber auch, dass Bitterstoffe eher nützlich als unerwünscht sind.
Es folgt der zweite Aufguss. Der „Aufguss des Geschmacks“. Ab diesem Gang wird der Tee den Gästen serviert. Der Geschmack des Tees ist sehr intensiv und zeigt eine schöne Seite der Teesorte. Farbe und Aroma des Tees werden bewundert.
Beim Dritten Aufguss zeigt Grüntee ein angenehmes Aroma. Ab jetzt spricht man vom „Aufguss der langen Freundschaft“.
Die Intensität des Tees nimmt im Laufe der Aufgüsse ab. Bei hoher Qualität werden die Blätter bis zu 15 mal aufgegossen.
Während einer Teezeremonie im Gongfu-Stil werden zahlreiche Dinge benötigt:
Teeschalen (chá wǎn) und Kanne (chá hú) sind traditionell aus Ton oder Porzellan mit kleinem Fassungsvermögen.
Schale mit Deckel (Gaiwan) oder Teekanne (chá hú) für die Teezubereitung.
Dufttasse (wén xiāng bēi), damit der Grüntee vor der Zeremonie begutachtet und der Duft genossen werden kann.
Wasserkessel (zhǔ shuǐ qì), um Wasser zu erhitzen.
Teesieb (lòu dŏu), um die Teeblätter beim Ausgießen in der Kanne zurückzuhalten.
Dekantiergefäß (gōng dào bēi), um den Tee zu verteilen.
Teetablett (chá pán), um überschüssiges Wasser aufzufangen.
Mit einem Teelöffel (chá chí) wird der Auslauf gelöscht.
Zange (xié), um die heißen Teeschalen zu halten.
Teetuch (chájīn) zum Trocknen der Utensilien.
Der Abschluss der Teekunst
Am Ende der Zeremonie wird der Tee noch „bewundert“. Der Kanneninhalt wird nochmal gezeigt, um den Anblick der spektakulären Fülle der ganzen Teeblätter zu genießen.
Die Reinigung des Zubehörs
Ein besonderer Schritt des Teerituals ist die abschließende Reinigung. Der Topf und die Teekanne werden zum Abschluss mit heißem Tee gründlich ausgespült, die Teetassen und die anderen Teeutensilien mit kochendem Wasser sterilisiert.